KPT-Kunden können rezeptfreie Medikamente neu auch online bestellen
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz dürften OTC-Medikamente ohne Rezept nicht online bestellt werden.
- Ein Verbot, das gerade in Zeiten von Corona vielerorts auf Unverständnis stösst.
- Die KPT lanciert deshalb vorübergehend einen neuen Online-Medikamentenservice.
Krankt im Bett – und die Apotheke ist weit? Gut gibt es das Internet. Hier wimmelt es nur so von Versandapotheken. Was viele aber nicht wissen: Ausgerechnet der Onlinehandel von rezeptfreien Medikamenten ist in der Schweiz verboten.
«Der Grund liegt in einem veralteten Gesetz und einem Bundesgerichtsurteil», erklärt Comparis-Gesundheitsexperte Felix Schneuwly. Dieses besagt, dass der Onlineversand von sogenannten OTC-Medikamenten nur mit einem entsprechenden Rezept zu lässig sei.
Verbot fördert Import aus dem Ausland
Doch gerade in Zeiten von Corona fällt der Gang in die Apotheke schwer. Zu gross ist die Angst vor einer möglichen Ansteckung. Die Versandapotheke Zur Rose hatte den Bundesrat deshalb um eine befristete Sondererlaubnis gebeten – jedoch ohne Erfolg.
Für Schneuwly unbegreiflich: «Konsumenten sollen frei wählen dürfen, ob sie Medikamente stationär oder online beziehen dürfen.» Ein solches Gesetz, wie es hierzulande besteht, schütze die Konsumenten keineswegs. Im Gegenteil: Es führe dazu, dass nicht rezeptpflichtige Medikamente online aus dem Ausland beschafft werden.
Neuer Online-Medikamentenservice schafft Abhilfe
Dieser Ansicht ist auch die KPT und lanciert deshalb vorübergehend einen neuen Online-Medikamentenservice. «Nach dem Ausfüllen eines kurzen Onlineformulars klärt das telemedizinische Beratungszentrum Medi24 die Bedürfnisse der Kunden ab und verschreibt (falls indiziert) das passende Medikament», erklärt Mediensprecher Beni Meier. Daraufhin liefere die Versandapotheke Zur Rose das Produkt bequem und sicher bis vor die Haustür.
Ein Konzept mit Zukunftspotential? Durchaus! Denn dank diesem Zwischenschritt ist der Dienst gesetzeskonform, versichert Meier. Fürs Erste laufe der Online-Medikamentenservice bis Ende Juni 2020. Anschliessend werde die KPT gemeinsam mit ihren Partnern prüfen, ob der Service weiterbestehen soll.